Seltsame Dinge und Don Quijote

20:39





Eigentlich ist sind meine Installationen ein spannendes, lehrreiches Spiel - für mich jedenfalls, deshalb sage ich, dass ich die Kabine „bespiele“. Es soll auch unbedingt ein Spiel bleiben.


Mitten in allen Krisen und Dramen muss es doch kleine Spielecken geben - ein sicheres Mittel, nicht gänzlich verrückt zu werden.


Da wir bei Dramen sind - auch mich hat Covid erwischt, weshalb die künstlerische Energie einige Zeit ermattet war und sich erst allmählig erholt.


Für gewisse Zeit habe ich eine leichte Konstruktion in die Kanzel eingebaut, die mir zunächst erlaubt, den Blickfokus auf einen difinierten Teil zu lenken.

So kann ich, solange es nötig ist, kräfte- und materialschonend zu arbeiten, und gleichzeitig mit anderen Möglichkeiten zu experimentieren.


Prinzipiell gelangen in die Kabine Gegenstände, die nicht zueinander passen dürften, etwa der blaue Kopf eines Hundes, die Studie einer phänomenalen japanischen Tierpräparatorin, Narumi Sato (www.narusato.com).

Diesen garnierte ich mit zwei einfachen roten Konturen eines Schmetterlings, eine ziemlich „unagepasste“ Idee insgesamt.

Daraus ergab sich - wie ich mir erhofft habe - eine durchaus ästhetische Einheit.


Im nächsten Schritt habe ich den blauen Kopf gegen einen kampferfahrenen Ritterhandschuh meines Freundes getauscht - der Anblick dieses seltsames Gebildes aus Stahl erstaunt mich immer wieder. 


Wir brauchen uns gar nicht darüber Gedanken zu machen, was das alles zu bedeuten hat. Es hat nichts zu bedeuten.


Da in dem Projekt nichts stimmt, stimmt auch das nicht: 

Oh Dulcinea del Toboso, día de mi noche… (Miguel de Cervantes „Don Quijote“)

Auf Youtube finden sich Fragmente des congenialen Musicals „Man of La Mancha“,

die ich vor kurzem angesehen habe. Mit ein wenig Fantasie findet man Dulcinea in der Kanzel.


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